30.11.2023
Neuer Lebensentwurf oder nicht?
Zwischen Mut und Zweifel
Denkst du momentan darüber nach, dein Leben in irgendeiner Weise zu verändern und fühlst dich innerlich hin und hergerissen?
Dann kennst du die Frage sicherlich: Soll ich es wirklich anpacken oder belasse ich es bei Gedankenspielen?
So geht es vielen Menschen. Den Entschluss zu fassen und ihn umzusetzen - sich und das eigene Leben zu verändern - kostet Überwindung. Viele bleiben hier stecken. Das ist auch irgendwo verständlich, denn Veränderungen bedeuten eine Unterbrechung des Gewohnten, des Vertrauten, des Bekannten.
Mehr als bisschen Lebenskosmetik
Meistens geht es auch nicht um oberflächliche Verbesserungen und ein bisschen Lebenskosmetik. In der Regel geht es darum, etwas persönlich Bedeutsames zu verändern. Manchmal stellt uns das Leben auch vor die Herausforderung, innerhalb unseres Lebensentwurfs ganze Bereiche anders zu gestalten.
Oder es beginnt eine neue Lebensphase, wo vieles einfach grundlegend nicht mehr stimmt und neu erfunden werden darf.
Beruflich umsatteln, neue Strukturen im Alltag, eine Zeit im Ausland leben, neue Lebensmodelle kreieren, konfliktfähiger werden, den Lifestyle komplett neu ausrichten, eine Band gründen, Sexualität neu ausleben, ein Buch schreiben, neue Betätigungsfelder finden, Beziehungsrollen verändern, Zeiten und Räume schaffen für Kreatives, Sinnhaftes... ich könnte die Liste der guten Ideen endlos fortsetzen. Schon so ziemlich alles wurde bei mir im therapeutischen Coaching auf den Kopf gestellt und im Zuge der gemeinsamen Arbeit umgekrempelt.
Viele Menschen sind innerlich schon längst entschieden. Sie spüren im Grunde, dass sie anders leben möchten, und wissen auch, dass sie den bisherigen Lebensentwurf nicht mehr fortsetzen können oder möchten. Sie können sich oft sogar schon vorstellen, dass sie durch den anvisierten Lebenswandel Erfüllung und Sinn finden werden. Die Gründe, das warum, wozu und wofür, sind oft mehr als klar. Und dennoch hält sie irgendetwas zurück... Zweifel werden laut:
Ob der Zeitpunkt der richtige ist?
Vielleicht sollte ich noch ein wenig so leben, bevor ich...?
So schlecht ist dieses Leben doch auch nicht..
Was ist, wenn alles ganz anders kommt?
Was, wenn ich scheitere und niemals wieder... finde?
Was, wenn alles nichts wird und mein Leben außer Kontrolle gerät?
Neuanfang souverän meistern
Der Hauptgrund, warum Menschen viel zu lange in überholten Lebensentwürfen verharren, ist oft die Angst, die Kontrolle über das eigene Leben zu verlieren, wenn alte Gewohnheiten, Strukturen, Verhaltensweisen usw. aufgeben werden. Sie haben riesengroßen Respekt vor dem Moment, in dem das Alte (der Job, die Wohnung, die Rücklagen, der Partner...) weg und das Neue noch nicht da ist oder sich erst im Aufbau und in der Entstehung befindet.
Es ist der Übergang, der nicht behagt und Sorgen bereitet. An dem Punkt erteilen sich viele Menschen selbst ein Entwicklungsverbot und geben ihre Träume und Sehnsüchte auf, anstatt zu fragen, was es denn braucht, damit Veränderung und Entwicklung möglich sind.
Meine Erfahrung ist: es erfordert vor allem Vertrauen. Vertrauen in den eigenen Weg, in die persönlichen Entscheidungen und Fähigkeiten – und in das Leben! Mit Vertrauen lassen sich der Schock und die Unberechenbarkeit des Neuanfangs souverän meistern. Ein Übergang beinhaltet nun mal die Fragwürdigkeit, die Ungewissheit, die Unschärfe des Kommenden, noch zu Gestaltenden.
Das gehört zum Wesen von Veränderungen. Es wird anders, und ich weiß nicht, was konkret und im Einzelnen ganz genau auf mich zukommt. Hier dürfen wir Vertrauen lernen und Mut schöpfen.... über uns selbst hinauswachsen.
Klar ist, je geringer das Selbstvertrauen und das Zutrauen in die eigene, schöpferische Kraft ist, umso größer erscheint die Herausforderung, den ersten Schritt zu machen und sich in den Zustand des Übergangs zu begeben.
Dabei ist es im Grunde immer gleich. Ganz egal, welche Veränderung angestrebt wird, und wie klein sie ist: das Neue ist am Anfang immer beängstigend und fremd. Es wird uns erst mit der Zeit vertraut.
Es braucht eine Zeit, bis wir uns im neuen Leben zurecht zu finden, bis wir entwickelt haben, was wir brauchen, und uns wohl fühlen. Im Neuen anzukommen darf seine Zeit dauern.
Stärke und Zukunftsperspektive
Menschen mit schlechten Vorerfahrungen oder geringem Selbstwert scheuen diesen Übergang. Sie schieben wegweisende Entscheidungen auf und umgehen den Moment, indem sie mit all ihren Fähigkeiten und Kräften gefragt sind. Sie zweifeln immer wieder an sich, ihrer persönlichen Stärke und Zukunftsperspektive. Sie haben solche Angst sich selbst zu enttäuschen, dass sie lieber dort bleiben, wo sie sich sicher fühlen und ihr Leben unter Kontrolle haben.
Menschen, die - z.B. im therapeutischen Coaching - gelernt haben, Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und Kräfte zu entwickeln, und die auch erfahren haben, dass das Leben in entscheidenden Momenten für sie (mit)sorgt, fallen Veränderungen leichter. Sie trauen sich eher zu, die Zeit des Übergangs meistern zu können, und holen sich entsprechende Hilfen und Unterstützung. Sei führen sich ihre Wünsche und Bedürfnisse sowie ihre Beweggründe vor Augen und leiten den Übergang ein. Sie glauben an eine positive Entwicklung, ohne sie zu kennen.
In den wenigsten Fällen geschieht Veränderung einfach von selbst. Sie beginnt in dem Moment, in dem wir uns proaktiv dazu entschließen und den ersten Schritt gehen. Wenn wir innerlich bereit sind, das Leben für eine Weile aus den Angeln zu heben und nicht vollkommen „in der Hand zu haben“.
Zur Verwirklichung eines neuen Lebensentwurfs gehört, dass für eine Zeit lang manches offen und in gewisser Weise unkontrollierbar sein wird. Gleichzeitig wird eben aber auch vieles möglich. Wir sammeln neue Erfahrungen, erleben spannende Zufälle und Begegnungen und ein positives Lebensgefühl kehrt zurück. Das Leben wird wieder lebendig, freier... intensiver.
Bei mir im therapeutischen Coaching lernen Menschen, ihr Leben in ihrem Sinne zu lenken, und sie finden Zugang zu ihrem Potential und ihren Ressourcen.
Es ist wirklich jedem Menschen möglich, eine neue Lebenswirklichkeit zu erschaffen.
Selbstvertrauen hilft, die nötige "Baustellengeduld" aufzubringen und in Zeiten des Übergangs nicht in Panik zu geraten.
Menschen, die sich selbstbestimmt und mutig zu einem neuen Lebensentwurf entschlossen haben, sind später wahnsinnig stolz darauf. Und auch ich bin immer wieder auf‘s Neue fasziniert, was sich entwickelt. In der Arbeit liebe ich den Moment, in dem meinen Klienten und Klientinnen klar wird: "Ich hab's geschafft. The new life is born. Ich bin da." Diese glänzenden und strahlenden Augen... die Freude darüber, es tatsächlich geschafft zu haben... aus eigener Kraft... und jetzt wirklich anders zu leben... diese Momente sind ein solches Geschenk!
Selbstbewusster mit Ungewissheit und Entwicklungen umgehen
Viele sagen rückblickend, dass die anfangs so gehasste Zeit der Unsicherheit sie ungemein gestärkt hat. Sie können heute generell gelassener und selbstbewusster mit Ungewissheit und unvorhergesehenen Entwicklungen umgehen und muten sich viel schneller und öfter neue Aufgaben und Herausforderungen zu. Ihr Lebensentwurf entwickelt sich weiter.
Übergänge sind also Zeiten, in denen wir lernen können, uns selbst zu bestärken und Halt zu geben.
Sie eröffnen uns einen Raum für persönliche Weiterentwicklung.
Darum... gib' dich und deine Träume bitte nicht auf. Ich werde nicht müde, es immer wieder zu sagen: Die besten Entwürfe sind die gelebten!
Welche Veränderung willst du wagen?
Ich unterstütze dich gerne auf diesem Weg.
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